Einen Moment...
Sicherheit kostet so wenig bei

Drag Queen? Pfui Teufel!

homo.net Info vom 2. März 2023
von Webmaster Jan

 

Kopfschüttelnd hatten wir zur Kenntnis genommen, dass Kinder zwar noch Räuber und Gendarm spielen dürfen, nicht aber mehr Cowboy und Indianer, weil sich Rothäute angeblich von diesen Spielen verunglimpft fühlen könnten, mein Roter Bruder (Winnetou) explizit nicht ausgenommen.

Konservative Republikaner in Tennessee machen gegen Männer in Frauenkleidern mobil. Eine als „familienfreundlich“ beworbene öffentliche Drag Show beim CSD in Jackson, Tennessee, wurde vor Gericht hinter verschlossene Türen verbannt und als nicht jugendfrei eingestuft.

Die Gesetzgeber von Tennessee fühlen sich als Vorreiter für mindestens 15 weitere republikanische Staaten. Mit mehr als 20 Gesetzentwürfen im ganzen Land regt sind Widerstand gegen den modernen Drag. Aus einer Kunst im Untergrund entwickelt er sich zur Mainstream-Unterhaltung. Kostüme und Make-up werden verwendet, um mit Geschlechternormen zu spielen. Aus der LGBT-Szene hervorbrechend, werden Festzügen und Shows auch im Fernsehen immer populärer.

Die Gesetzgeber von Tennessee wittern Kindesmissbrauch. Sie wollen jegliche Darbietungen für Erwachsene hinter verschlossene Türen verbannen. Da werden Stripper und oben ohne Tänze in einen Topf geworfen mit exotischen Tänzern und „männlichen oder weiblichen Imitatoren“. Unaussprechliche Wörter wie „Drag“ und „Queen“ kommen in dem Gesetzentwurf selbstverständlich nicht vor.

Kommt jetzt nach dem N-Wort und dem I-Wort auch noch das D- und Q-Wort auf uns zu? Vorsicht, das Alphabet hat nur 26 Buchstaben, davon sind die meisten schon vergeben.

Es ist Wahlkampf in den USA. Ungeschminkte Homophobie ist ein wesentlicher Faktor republikanischer Wahlversprechen. Trump Senior (76) und Junior (45) reihen sich in den Chor derer ein, die den Verkehrsminister der USA, Pete Buttigieg (41) nach einem Zugunglück kritisieren - und nutzen es für homophobe Attacken.

Dem Minister wird unter anderem zur Last gelegt, dass er mehr als zwei Wochen nach der Zugentgleisung den Ort des Unglücks noch nicht besucht hatte. Er habe den Ermittlern genug Zeit für eine unabhängige Untersuchung des Unglücks geben wollen, rechtfertigte dieser sein Fernbleiben.

Donald Trump, Senior und Junior waren dagegen sofort an der Wahlkampf-Front zur Stelle. Trump Junior entgleiste während eines Interviews gewaltig mit Tiraden gegen den Verkehrsminister. Dieser ist bekanntlich homosexuell und lebt völlig offen mit seinem Gatten und ihren beiden Zwillingen in trauter Ehe vereint. Trump Junior beharrte darauf, dass der Minister nur zu PR-Zwecken ins Amt berufen worden sei, um die „Diversität“ des Ministeriums zu fördern.

Das Video wurde bereits hunderttausendfach angesehen. Trump Junior scheint die Gedankengänge des amtierenden Präsidenten bestens zu kennen, wenn er dessen erste Überlegungen im Amt kolportiert: „Er ist der Schwule, also müssen wir ihm etwas geben, machen wir ihn zum Verkehrsminister.“

Der Billigung durch Trump Senior kann er sich bei seinen homophoben Tiraden sicher sein. Sollte sein Vater wirklich noch einmal Präsident werden wollen, müsste er möglicherweise nicht gegen Joe Biden (80) antreten, sondern bekommt es mit den wesentlich jüngeren Pete Buttigieg zu tun.

Der ist keineswegs nur schwul. Seine Politik in Stadt und Land ist außerordentlich erfolgreich. Die Möglichkeit, dass er der erste schwule Präsident der Vereinigten Staaten wird, wächst beständig.

Da kann man seitens der Republikaner gar nicht früh genug anfangen, ihn als „Schwuchtel“ zu desavouieren und zum „Vorzeigeschwulen“ der Demokraten zu machen, der nur deren Schwulenquote sichern solle. Ein wahrlich treffendes Beispiel für die „ungeschminkte Homophobie“ der beiden Trumps, Senior und Junior.

Während in den USA die republikanische Gegenaufklärung in vollem Gange ist, öffnet sich Asien mehr und mehr für die Rechte aller Menschen.

Südkorea hat zum ersten Mal in der Geschichte des Landes die Rechte eines gleichgeschlechtlichen Paares anerkannt. In einem wegweisenden Urteil entschied das oberste Gericht in Seoul, dass einem schwulen Paar die gleichen Krankenversicherungsrechte zustehen wie einem heterosexuellen Pärchen.

Die staatliche Krankenversicherung erkenne de facto Beziehungen zwischen heterosexuellen Paaren an, auch wenn diese nicht verheiratet seien. Der Gleichheitsgrundsatz erfordere es aber, dass von der Versicherung alle gleich behandelt würden, da das Gesetz nicht ausdrücklich nur heterosexuelle Paare erfasse.

Das Gericht fügte hinzu, dass der Schutz der Rechte von Minderheiten seine „größte Verantwortung“ als „letzte Bastion“ der Menschenrechte sei. Aktivisten halten das Urteil für eine wichtige Entscheidung, die Südkorea der Ehe für alle näher bringe.

Drag, Recht und Liebe für alle
Jan
Webmaster
vom homo.net Team

  Schicke Deine Meinung zu diesem Blog an  

Weitere Blogs